Für Unternehmen

Arbeitgebermarke stärken und Fachkräfte überzeugen

Was macht Ihr Unternehmen aus?

Eine starke Arbeitgebermarke, auch Employer Brand genannt, wird für klein- und mittelständische Unternehmen immer relevanter. Doch was genau verbirgt sich dahinter? Und wie kann die Positionierung als attraktiver Arbeitgeber bei der Rekrutierung von Fachkräften in Zeiten des Fachkräftemangels helfen? Finden Sie heraus, was Ihr Unternehmen ausmacht. Erforschen Sie Ihre Stärken, gestalten Sie aktiv Ihr Arbeitgeberimage und überzeugen Sie so Kandidat:innen von Ihrem Unternehmen.

Employer Branding Aspekte – so überzeugen Sie Kandidat:innen

Im Bewerbungsprozess stellen sich Bewerber:innen eine Vielzahl an Fragen. Sie als Arbeitgeber haben die Aufgabe, Antworten auf diese Fragen zu geben. Verschiedene Aspekte können dabei helfen, Bewerber:innen für das eigene Unternehmen zu gewinnen und langfristig zu binden. Fachkräfte geben an, dass für sie die folgenden drei Punkte bei der Wahl des Arbeitgebers am wichtigsten sind:

Nähe zum Wohnort

guter Ruf des Unternehmens

sicherer Arbeitsplatz

Doch es gibt eine Vielzahl weiterer Aspekte, auf die Kandidat:innen ebenfalls Wert legen. Die folgenden Themen beeinflussen Fachkräfte in ihrer Entscheidung für oder gegen ein Unternehmen:

Nähe zum Wohnort

Auf Platz eins der Kriterien: Die Entfernung des Arbeitsplatzes zum Wohnort. Arbeitnehmer:innen achten bei der Jobsuche vor allem darauf, dass die Anfahrt zum neuen Arbeitsplatz nicht zu lange dauert. 87,8 % der Fachkräfte suchen in einem Radius von bis zu 49 km, 63 % davon sogar nur bis 29 km. Das hat unsere Regionalitätsstudie von meinestadt.de ergeben.

Guter Ruf des Unternehmens

Kandidat:innen informieren sich, wie das Unternehmen dasteht. Ist das Unternehmen sogar Marktführer oder hat in der Branche eine besonders gute Reputation?

Sicherer Arbeitsplatz

Fachkräfte legen Wert auf einen sicheren Arbeitsplatz. Ihnen ist es wichtig, dass die Branche krisensicher ist, sie Beschäftigungsperspektiven haben, die Fluktuation im Unternehmen gering ist und sie durch zusätzliche Arbeitgeberleistungen abgesichert sind. Pünktliche Gehaltszahlungen und unbefristete Arbeitsverträge bzw. die Aussicht auf eine Entfristung sind essentiell.

Attraktivität des Ortes

Die Attraktivität des Ortes ist insbesondere für Kandidat:innen relevant, die für den neuen Job umziehen würden. Die meisten bleiben dabei übrigens gerne in der Region. Wie ist die Infrastruktur und Anbindung an den ÖPNV? Hier können Arbeitgeber punkten, indem sie auf Vorteile hinweisen. Sind die KiTas in Ihrem Kreis beispielsweise kostenfrei? Sind Miet- und Baupreise in der Region attraktiv? Werben Sie damit!

Gestaltung des Arbeitsplatzes

Hohe Standards beim Thema Arbeitssicherheit sind für viele Fachkräfte ebenfalls ein entscheidendes Kriterium. Ebenfalls wichtig ist auch, dass die bereitgestellten Arbeitsmittel modern und in gutem Zustand sind und in modernen Räumlichkeiten gearbeitet wird.

Stimmung im Team

Diese zwischenmenschlichen Themen sind für Kandidat:innen immer wichtiger. Denn jede:r möchte sich an seinem Arbeitsplatz wohlfühlen und wertgeschätzt werden. Wichtige Unternehmenswerte sind hier z.B. Vertrauen, Flexibilität, flache Hierarchien, Fehler- und Feedbackkultur und Familienfreundlichkeit. Entscheidend: Die Werte dürfen nicht nur auf dem Papier existieren, sondern sollen von allen auch gelebt werden. Unsere Studie, der Fachkräftereport 2021, hat ergeben, dass knapp 57% der Befragten eine gute Beziehung zu den Kolleg:innen wichtig ist. Die Relevanz von Sympathie und Teamzusammenhalt sind also nicht zu unterschätzen.

Arbeitsinhalte & Perspektive

Erwarten mich interessante Aufgaben, bei denen ich meine Fähigkeiten zeigen kann? Wieviel Gestaltungsfreiheit habe ich? Kann ich weiter aufsteigen und Verantwortung übernehmen?

Lohn & Mitarbeitervorteile

Bekomme ich mindestens ein branchenübliches Gehalt? Welche finanziellen Zusatzleistungen gibt es, z.B. 13. Gehalt, Urlaubsgeld oder Weihnachtsgeld? Welche Benefits bietet das Unternehmen? Beispiele sind Zusatzleistungen wie Home Office, freie Brückentage, JobRad, Jobticket, Dienstwagen.

Professionelle Kommunikation

Der Bewerbungsprozess ist der erste Meilenstein in der Zusammenarbeit. Wenn es hier gut läuft, steigt die Wahrscheinlichkeit für eine Zusage durch den:die Bewerber:in deutlich. Bewerber:innen schauen sich dazu gerne die Webseite des Unternehmens an, vertrauen auf ihren Eindruck beim Bewerbungsgespräch und recherchieren online, wie über das Unternehmen berichtet wird.

Empfehlungen

Empfehlungen von (ehemaligen) Mitarbeitenden sind sehr effizient. Kandidat:innen werfen immer häufiger einen Blick auf Bewertungen bei Arbeitgeber Bewertungsplattformen, wie Kununu, Glassdoor oder meinchef.de.


Stärken und Schwächen herausfinden – Mitarbeitende einbinden

Es gibt sehr viele Punkte, bei denen man ansetzen kann. Doch die Entwicklung einer Employer Brand, also einer Unternehmensmarke, ist ein Prozess, der von unten nach oben gestaltet werden sollte. Ganz sicher existieren in Ihrem Unternehmen bereits gute Ansätze. Beziehen Sie Ihre Mitarbeitenden ein, tragen Sie Informationen zusammen und erforschen Sie im Team, welche Stärken Ihr Unternehmen hat. Um in den Austausch zu gehen und zu erfahren, was ihre Mitarbeitenden z.B. an ihrer Arbeit schätzen und wo sie Verbesserungspotenzial sehen, gibt es verschiedene Möglichkeiten:

Piktogramm: Basisdaten
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  • Mitarbeiterbefragungen
    Setzen Sie eine Umfrage auf und fragen Sie konkret Themen ab, z.B. die Zufriedenheit mit den Mitarbeitervorteilen oder welche Werte mit dem Unternehmen verbunden werden.
  • Einzelinterviews
    Führen Sie Gespräche mit ausgewählten Mitarbeitenden, z.B. mit einem Azubi, einer Führungskraft und Vertreter:innen aus verschiedene Abteilungen. Starten Sie einen Aufruf. Die Menschen, die sich melden, werden etwas zu sagen haben.
  • Austrittsgespräche
    Nutzen Sie den Weggang von Kolleg:innen, um etwas über deren Beweggründe zu erfahren. Der Vorteil: Kolleg:innen, die schon mit einem Fuß aus der Tür sind, werden mit ihrer Meinung und ihren Vorschlägen nicht hinterm Berg halten.

Stärken gezielt weiterentwickeln – an Schwächen arbeiten

Nachdem Sie alle Informationen zusammengetragen haben, werden Sie wahrscheinlich ein gutes Bild davon haben, was in Ihrem Unternehmen gut läuft und welche Themen noch bearbeitet werden müssen. Fördern Sie Initiativen Ihrer Mitarbeitenden und scheuen Sie sich nicht davor, dafür auch mal Budget in die Hand zu nehmen. Veränderungen, die aus dem Team heraus kommen, werden deutlich einfacher von allen angenommen, als solche, die von oben kommen. Ein gezieltes Personalmarketing hat erwiesenermaßen positiven Einfluss auf die Arbeitgeberattraktivität und stärkt die Fachkräftebindung.

Beleuchten Sie Thema für Thema und identifizieren Sie, wo Handlungsbedarf besteht und welche der Aspekte für Ihre Zielgruppe relevant sind. Wir haben ein paar Beispiele für Sie gesammelt:

  • Unterstützung bei der Kinderbetreuung, z.B. durch Kita-Zuschüsse
  • Option auf Home Office für Mitarbeitende, bei denen dies möglich ist. Dieser Benefit wird immer beliebter und erleichtert das Recruiting enorm.
  • Betriebliche Altersvorsorge
  • Mobilitätsangebote, wie z.B. Dienstwagen, Elektroauto Ladestationen, JobRad oder Jobticket für Bus und Bahn
  • Bezahlte Weiterbildungen
  • Zusätzliche freie Tage, z.B. um die Teilnahme an regionalen Feierlichkeiten zu ermöglichen
  • Feste Option auf unbezahlten Urlaub
  • Lassen Sie Kandidat:innen während des Bewerbungsprozesses nicht auf Rückmeldung warten. Der Prozess dauert etwas länger? Informieren Sie den:die Bewerber:in über die Verzögerung. Je besser Sie kommunizieren, desto geringer ist die Wahrscheinlichkeit für einen Absprung.
  • Etablieren Sie ein Mentoren-Programm, um neue Kolleg:innen willkommen zu heißen.
  • Erstellen Sie einen detaillierten Einarbeitungsplan und stellen Sie diesen Ihrem:Ihrer Neueinsteiger:in vorab zur Verfügung.
  • Planen Sie auch Zeit für das Kennenlernen anderer Teams ein.
  • Informeller Austausch ist wichtig: Ermöglichen Sie gemeinsame Mittagessen, insbesondere am Anfang.

Ihre Mitarbeitenden arbeiten von Zuhause? Erfahren Sie hier, wie das digitale Onboarding ein Erfolg wird.
  • Motivieren Sie Ihre Mitarbeitenden, Ihr Unternehmen weiterzuempfehlen. Bei Einstellungen, die durch eine Empfehlung zustande gekommen sind, können Sie eine Prämie auszahlen.
  • Behalten Sie die Bewertungen auf den einschlägigen Bewertungsplattformen im Blick.
  • Bieten Sie die Möglichkeit, die Ausstattung frei zu wählen.
  • Ermöglichen Sie die flexible Gestaltung der Arbeitszeiten oder eine familienfreundliche Gleitzeit.
  • Legen Sie Regelungen für das Abbauen von Überstunden fest.
  • Veranstalten Sie regelmäßige Teamevents – für alle oder für einzelne Teams.
  • Führen Sie Lernformate ein, bei denen die Kolleg:innen voneinander lernen können, z.B. Stammtische oder Vorträge.
  • Setzen Sie auf eine aussagekräftige Infoseite auf Ihrer Webseite. Beschreiben Sie die Vorteile des Unternehmens, beschrieben Sie transparent den Bewerbungsprozess und gewähren Sie Einblicke in das Unternehmen, z.B. mit Fotos von Firmenfeiern oder anderen Events.
  • Achten Sie bei der Gestaltung der Stellenanzeige auf eine Kommunikation, die die Aspekte in den Fokus stellen, die Ihre Zielgruppe interessieren.

Zielgruppe im Blick haben

Bei allen Maßnahmen sollten Sie immer Ihre Zielgruppe im Blick haben. Für das Recruiting können Sie die Stärken Ihres Unternehmens gezielt einsetzen, um Kandidat:innen von sich zu überzeugen. Bedenken Sie jedoch, dass nicht jeder Aspekt für alle Kandidat:innen gleich wichtig ist. Fragen Sie sich, was für einen Menschen Sie suchen und was diesem wichtig sein könnte.

Kandidat:innen der Generation Z, z.B. für Azubi-Stellen legen vermehrt Wert auf eine gute technische Ausstattung, Spaß an der Arbeit, Teamwork, flexible Arbeitszeiten und regelmäßiges Feedback. Arbeitnehmer:innen mit einigen Jahren Berufserfahrung sind tendenziell die Sicherheit des Jobs, eine gute Work-Life-Balance und ein stabiles Projektumfeld wichtiger. Andere legen vielleicht Wert auf ein gutes Mentorenprogramm und viele Weiterbildungsangebote. Nutzen Sie den Bewerbungsprozess, um diese Fragen zu stellen und machen Sie passende Angebote.

Positiver Nebeneffekt: Jede Maßnahme im Unternehmen wird sich auch auf Ihre aktuellen Mitarbeitenden auswirken. Die Mitarbeiterzufriedenheit steigt und die Fluktuation sinkt. So binden Sie Mitarbeitende langfristig an Ihr Unternehmen.
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