Bauen mit Architekt – Dein neues Zuhause professionell geplant

Du überlegst, ein Architekturbüro als Baupartner zu engagieren? Architekt:innen planen mit dir gemeinsam dein Haus nach deinen individuellen Vorstellungen. So kannst du dich optimal einbringen und deine Wünsche äußern. Hier erfährst du, was du bei der Auswahl berücksichtigen solltest, welche Kosten dich erwarten und wie du beim Bau mit Architekt:in Schritt für Schritt vorgehst.

Architekt beim Hausbau auf Baustelle

In aller Kürze

  • Der Hausbau mit Architekt:in bietet dir maximale Gestaltungsfreiheit, bringt aber höhere Kosten mit sich.
  • In insgesamt 9 Leistungsphasen wird der gesamte Hausbau professionell begleitet.
  • Architektenhonorar: etwa 10 bis 15 Prozent der Baukosten.
  • Rechne mit deutlich mehr Zeit und Kosten als z.B. beim Fertighausbau.

Was muss ich bei der Wahl eines Architekturbüros beachten?

Tatsächlich war es noch vor einigen Jahrzehnten für private Bauherren üblich, mit Architekt:innen zu kooperieren. Bevor Fertighäuser und Bauunternehmen den Markt eroberten, legte man Wert auf Individualität und Mitspracherecht beim Hausbau. Auch heute ist für Menschen, die gern kreativ arbeiten, ein Architektenhaus eine attraktive Option – allerdings gilt es hierbei, mit höheren Kosten zu kalkulieren und sich vorab über die Expertise des Architekturbüros schlau zu machen.

Qualifikation und Referenzen sind das A und O

Zunächst stellt sich jedoch die Frage, wie du passende Architekturbüro findest, das genau deinen Vorstellungen entsprechend das Bauvorhaben umsetzt. Die Berufsbezeichnung ist streng geschützt, ein Eintrag ins Verzeichnis der Landesarchitektenkammern erfordert neben dem akademischen Grad mehrere Jahre Berufserfahrung.

Schau bei der Suche also unbedingt auf die Referenzen deiner Favoriten. Wende dich hierfür am besten an die Kammern selbst, zusätzlich können Empfehlungen in Zeitschriften und auf einschlägigen Blogs hilfreich sein. Am alljährlichen “Tag der Architektur” kannst du außerdem ausgewählte Objekte verschiedener Architekt:innen in einer Ausstellung besichtigen.

Die 9 Leistungsphasen

Zu den Aufgaben von Architekt:innen gehört nicht nur der Entwurf eines Hauses, sondern auch die Planung sowie Organisation und Kontrolle des gesamten Projekts. Der grundsätzliche Unterschied zum Hausbau mit einem Bauunternehmen oder in Eigenregie liegt darin, dass du einen professionellen Partner hast, der dich aktiv in Planung und Umsetzung integriert, deinen Interessen verpflichtet ist und alle Prozesse überwacht; dazu gehört die Koordination aller beteiligten Subunternehmen, etwa mit Handwerker:innen. Hier agieren sie als zuverlässige Schnittstelle. Während des Projekts bleibst du Bauherr.

Die Arbeit von Architekt:innen gliedert sich in insgesamt 9 Leistungsphasen. Wie die jeweiligen Phasen ablaufen, haben wir im Folgenden zusammengefasst.

Skizze Grundriss eines Hauses
© Daniela Stärk/AdobeStock
In der ersten Phase werden die Rahmenbedingungen für den Hausbau geklärt.

Architekt:innen...
  • beraten dich ausführlich über alle Möglichkeiten.
  • beziehen, wenn nötig, Fachkräfte mit der benötigten Spezialisierung mit ein.
Auf Basis der ermittelten Grundlagen werden in der zweiten Phase die Kosten für das Bauprojekt abgeschätzt.

Architekt:innen...
  • erstellen eine ersten umfangreiche Kostenabschätzung.
  • unterstützen bei den Behördengängen und Verhandlungen für die Baugenehmigung.
  • vermitteln zu Fachplaner:innen.
Wichtig: Dokumentiere alle Ergebnisse!
Zentral in der dritten Phase sind die Ausarbeitung einer konkreten Bauskizze und die Kostenabrechnung.

Architekt:innen...
  • erstellen die finale Skizze im Maßstab 1:100 unter Berücksichtigung aller Vorgaben von Fachplaner:innen und Behörden.
  • arbeiten eng mit Fachplaner:innen und Behörden zusammen.
  • legen mit dir zusammen die Materialien für den Bau fest.
  • ermitteln die zu erwartenden Gesamtkosten.
Vorab muss das gesamte Bauprojekt von den Behörden genehmigt werden.

Architekt:innen...
  • stellen alle wichtigen Dokumente für die Baugenehmigung zusammen.
  • reichen die gesammelten Dokumente bei den entsprechenden Behörden ein.
Diese Phase wird auch Werkplanung genannt und kann bereits während der Wartezeit für das Erstellen der Baugenehmigung starten.

Architekt:innen...
  • erstellen die finalen Baupläne.
  • fertigen gemeinsam mit den Fachplaner:innen alle relevanten Detailzeichnungen an.
Hier wird genau analysiert, für welche Phasen des Hausbaus welche Baudienstleistungen benötigt werden.

Architekt:innen...
  • erstellen ein Leistungsverzeichnis für die Vergabe der Bauleistungen an Bauunternehmen: Die Arbeitsfelder werden in Gewerke unterteilt und ermöglichen so einen Überblick über alle Aufgaben und deren Koordination.
Mit einem ordentlichen Vergleich lassen sich hier viele Kosten. Dabei sollten Architekt:innen sich immer an zuvor abgesprochene Preise halten und nicht ohne Rücksprache höhere Preise akzeptieren.

Architekt:innen...
  • holen verschiedene Angebote bei unterschiedlichen Bauunternehmen ein.
  • beraten bei der Auswahl des besten Preis-Leistungsverhältnisses.
  • führen je nach Auftragslage darüber hinaus Preisverhandlungen mit den Bietenden.
Auf der Baustelle passieren viele Arbeiten oft parallel. Architekt:innen haben hier den Überblick.

Architekt:innen...
  • überwachen die Baustelle nach Start der Bauarbeiten.
  • überprüfen alle Rechnungen, um fehlerhafte Zahlungen zu vermeiden.
  • beaufsichtigen die handwerklichen Arbeiten am Gebäude während des Baus und in der Abnahme.
In der letzten Phase erfolgt eine sogenannte Objektbegehung nach Abnahme der Immobilie.

Architekt:innen...
  • überprüfen den Bau auf Mängel: Die Mängel werden im Anschluss unter Überwachung beseitigt.
  • dokumentieren den gesamten Hausbaus inklusive aller Baupläne und Berechnungen.

Vorteile und Nachteile im Überblick

Vorteile

  • Fachkundige Baubegleitung
  • Vermeidung von Baufehlern, die langfristig Kosten verursachen können
  • Individuelle Gestaltung
  • Möglichkeit zur Erweiterung des Hauses bei Bedarf
  • Anpassung des Hauses an die Gegebenheiten des Grundstücks

Nachteile

  • Hohe Kosten
  • Aufwendige Planungsphase
  • Lange Bauzeit
  • Je individueller das Haus, desto länger dauert die Erteilung der Baugenehmigung
  • Unter Umständen lange Suche nach dem passendem Architekturbüro

Welche Kosten kommen auf mich zu?

Bei der Bezahlung musst du dich an der Honorarordnung für Architekten und Ingenieure (HOAI) orientieren. Sie gibt Mindest- und Höchstsätze vor, sprich einen Rahmen, in dem die Vergütung verhandelt werden kann. Achte unbedingt zu Beginn darauf, dass Kosten und Leistungen in einem schriftlichen Vertrag festgelegt werden. Genaueres zum Vertrag kannst du den oben genannten Leistungsphasen entnehmen.

Abgeschlossene Leistungsphasen rechnet man in Teilzahlungen ab. Am Ende der Zusammenarbeit ist es üblich, eine Schlussrechnung zu erstellen. In der Regel werden Architekt:innen für alle 9 Phasen beauftragt. Eine Beauftragung für nur einige Phasen ist jedoch denkbar. Die prozentual errechnete Höhe der Zahlung ist dabei abhängig von:

  • der Komplexität des Bauwerks;
  • den Baukosten;
  • dem Umfang der erbrachten Leistung.

Rechne mit einem Honorar, das insgesamt etwa 10 bis 15 Prozent der insgesamten Baukosten entspricht. Wenn das Bauvorhaben dich beispielsweise 250.000 Euro kostet, zahlst du demnach mindestens 25.000, höchstens 37.500 Euro zusätzlich an das beauftragte Architekturbüro. Bei der Planung deiner Baufinanzierung muss das Architektenhonorar immer mit einberechnet werden.

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