Fertighaus – Die schnelle Art, ein Haus zu bauen
Ein Fertighaus ist schnell gebaut, kostengünstig und energieeffizient. Möchtest du für den Bau nicht viel Zeit verlieren und so schnell wie möglich in den eigenen vier Wänden wohnen? Dann ist ein Fertighaus das Richtige für dich. Hier findest du Informationen und Tipps rund um den Ablauf des Baus, die richtige Planung sowie Vor- und Nachteile zum Fertighaus.

In aller Kürze
- Die Bauteile eines Fertighauses werden in Produktionshallen gefertigt und anschließend auf der Baustelle zusammengesetzt.
- Der Bau dauert in der Regel maximal 1 Jahr.
- In Musterhausparks kannst du verschiedene Haustypen und Inneneinrichtungen begutachten und dein Wunschhaus planen.
- Vorteile: schneller Bau, niedrige Baukosten, hohe Energieeffizienz
- Nachteile: wenig Gestaltungsspielraum, niedriger Wiederverkaufswert und schlechter Schallschutz
Was ist ein Fertighaus?
Fertighäuser bestehen aus einzelnen Bauteilen z.B. Wände, Decken und Bodenelemente. Diese werden vorab in Produktionshallen gebaut und dann nach dem Baukastenprinzip auf der Baustelle innerhalb kürzester Zeit zusammengesetzt. Meistens wird Holz, Beton oder Leichtbeton eingesetzt. Insbesondere durch den Einsatz von Beton wird das Fertighaus massiver. Bei der modernen Fertighaus-Bauweise suchst du dir ein Bauunternehmen aus, das sich um die Planung, Herstellung, Bau und weitere Services kümmert.
Der Bau in 5 Schritten
1. Modell auswählen im Musterhauspark
Du willst ein Fertighaus, bist dir aber über die Architektur unschlüssig? Viele Fertighausanbieter bieten Musterhausparks und Print- sowie Online-Musterhauskataloge, die dich bei deiner Entscheidung für das richtige Eigenheim unterstützen können. Vor Ort kannst du dir verschiedene Modelle ansehen und dich darüber informieren, was bei der Außen-und Innenarchitektur deines Fertighauses alles möglich ist. Mit einer schnellen Online-Recherche findest du Musterhausparks in deiner Nähe. Ein Besuch lohnt sich, um sich einen guten Überblick zu verschaffen, bevor es mit der konkreten Bauplanung losgeht.
2. Es geht los: Die Bauplanung
Die Bauplanung kann je nach deinen Wünschen bis zu mehreren Wochen dauern. Dabei wird der Zeitplan für den gesamten Hausbau festgelegt. Mit den fertigen Bauplänen wird dann die Baugenehmigung beantragt. Bis die fertig ist, kann es zwei Wochen bis zu drei Monate dauern. Hier ist Geduld gefragt!

3. In der Werkshalle werden die Einzelteile gefertigt
Alle für dein Wunschhaus benötigten Teile werden in der Produktionshalle gefertigt. Dies dauert mehrere Wochen und ist insbesondere davon abhängig, wie viele Einzelteile gefertigt werden müssen. Fertighäuser kannst du mit oder ohne Keller planen. Wenn du dich für einen Keller anstatt einer einfachen Bodenplatte entscheidest, ist der Bau natürlich aufwendiger.

4. Baustart: Das Fertighaus wird zusammengesetzt
Der Bau startet: Die Bauteile werden mit LKWs auf die Baustelle gebracht. An Ort und Stelle werde die Teile bei der so genannten “Hausstellung” zusammengesetzt. Der Bauplan enthält die Anleitung für alle Montageschritte. Zuerst wird die Bodenplatte oder der Keller verbaut, anschließend die Wände aufgesetzt und zum Schluss das Dach angebracht. In nur wenigen Tagen steht auf deinem Grundstück dann schon das ausbaufertige Haus.

5. Letzter Schritt: Der Innenausbau
Nun beginnt der Innenausbau deines Hauses: Es entstehen Zimmer. Je nachdem, wie aufwendig die Innenarchitektur und deine persönlichen Wünsche sind, dauert der Ausbau etwa acht bis zwölf Wochen. Was passiert genau beim Innenausbau?
- Die Elektronik wird installiert, dazu gehören auch Kabel und weitere Anschlüsse.
- Heizungssystem, Wasser-, Kanal- und Gasanschlüsse werden angeschlossen.
- Der Estrich wird verlegt.
- Dein Wunschboden wird verlegt und Wände und Decken bekleidet.
- Treppen und Geländer werden eingebaut.
- Die Wände werden tapeziert und gestrichen.
- Im Bad und in der Küche werden Fliesen verlegt.
- Die Innentüren und Einbaumöbel werden geschreinert.
Wie lange dauert der Bau eines Fertighauses?
Egal ob es sich um ein Fertighaus oder Massivhaus handelt, eine pauschale Bauzeit für ein Haus gibt es nie. Nichtsdestotrotz ist der Bau eines Fertighauses definitiv kürzer und der Einzugstermin kann im Voraus sehr gut eingeplant werden. Denn: der Bau ist witterungsunabhängig und man muss wegen eines Wintereinbruchs nicht den ganzen Bau abbrechen. Außerdem ist der Bau auf der Baustelle an sich von so kurzer Dauer, da die Handwerker:innen sehr routiniert arbeiten und die vorher angefertigten Elemente schnell zusammenfügen können. Die Bauzeit kann zudem von verschiedenen Faktoren abhängig sein:
- Größe des Gebäudes
- Planung des Grundstücks
- Bauart und Bauweisen
- Individuelle Wünsche
- Innenausstattung
Die einzelnen Bauzeiten der Bauphasen eines Fertighauses können unterschiedlich lang sein. Zusätzlich kann es natürlich immer zu ungeplanten Verzögerungen kommen. Der Bau wird jedoch nicht länger als mehrere Monate dauern. Vom Tag der Entscheidung bis zum bezugsfertigen Fertighaus vergeht in der Regel maximal ein Jahr.
Achtung:
Vorteile
Nachteile
Vergleich Fertighaus und Massivhaus: Was sind die wesentlichen Unterschiede?
Fertighaus | Massivhaus | |
---|---|---|
Bauzeit | kurz | lang |
Kosten | gering, oftmals fixe Kosten | abhängig von Leistungen, hoch |
Individuelle Gestaltung | eingeschränkt | individuell gestaltbar |
Wärmedämmung | nur bei energieeffizienten Fertighäusern | ausgeglichenes Raumklima |
Besichtigung | Besichtigung Musterhaus-Park | in der Regel nicht möglich |
Vergleich Fertighaus und Massivhaus: Was sind die wesentlichen Unterschiede?
- Bauzeit
- Fertighaus: kurz
- Massivhaus: lang
- Kosten
- Fertighaus: gering, oftmals fixe Kosten
- Massivhaus: abhängig von Leistungen, hoch
- Individuelle Gestaltung
- Fertighaus: eingeschränkt
- Massivhaus: individuell gestaltbar
- Wärmedämmung
- Fertighaus: nur bei energieeffizienten Fertighäusern
- Massivhaus: ausgeglichenes Raumklima
- Besichtigung
- Fertighaus: Besichtigung Musterhaus-Park
- Massivhaus: in der Regel nicht möglich
Wichtige Fragen schnell beantwortet
Kaufnebenkosten (Maklergebühren, Notarkosten etc.): ca. 10% des Kaufpreises
Kosten für vorbereitende Arbeiten (Erschließung, Erdarbeiten etc.): ca. 30.000 € - 60.000 €
Nebenkosten (z.B. für Versicherungen): ca. 2.000 € - 7.000 €
- Bausatzhaus: Du bekommst nur den Rohbau hingestellt und musst alle weiteren Arbeiten zusätzlich organisieren. Bausatzhäuser gibt es für ca. 100.000 €.
- Ausbauhaus: Hier fehlt lediglich der Innenausbau, also u.a. Türen, Estrich, Treppen, Elektronik. Ausbauhäuser gibt es ab ca. 125.000 €
- Schlüsselfertiges Haus: Hier fehlen noch Innenarbeiten, wie das Tapezieren, Streichen oder die Einbauküche. Schlüsselfertig bekommst du ein Fertighaus ab ca. 150.000 €.
Überprüft wird dabei, ob…
- ...die Voraussetzungen für einen Kellerbau gegeben sind. Das hängt davon ab, in welcher Tiefe sich das Grundwasser befindet.
- … die Tragfähigkeit des Bodens generell ausreichend ist.
- ...der Boden eben ist oder teilweise geebnet werden muss.
- ...der Boden steinig ist und für den Aushub, also das Ausheben der Baugrube, Zusatzkosten eingeplant werden müssen.
- ...sonstige Altlasten vorliegen, z.B. Verunreinigungen im Boden.