Wohnen in einer WG – Tipps für Suche, Gründung und Zusammenleben

Zimmer in Wohngemeinschaften, den sogenannten WGs, bieten insbesondere Studierenden und Auszubildenden eine perfekte Möglichkeit, günstig zu wohnen und dabei coole Erfahrungen fürs Leben zu sammeln. Du bist momentan auf der Suche nach einem hübschen Zimmer und netten Mitbewohnern? Dann bist du auf meinestadt.de goldrichtig. Wir haben nicht nur WG-Zimmer-Angebote für dich, sondern verraten dir auch, was du rund ums Thema WG-Zimmer und WG-Suche wissen solltest, bevor du dir ein potenzielles Zuhause anschaust.

Zwei Frauen sitzen lachend auf dem Boden und sind umgeben von lauter Umzugskartons.
© Monkey Business/AdobeStock

In aller Kürze

  • Der erste Eindruck zählt bei der WG-Suche: Augenkontakt, freundlich sein und ein Lächeln auf den Lippen.

  • Ein Putzplan hilft, um ganz einfach Aufgaben zu verteilen und stets für eine saubere Wohnung ohne Streitereien zu sorgen.

  • Meistens erhalten Bewohner einer Wohngemeinschaft eigene Mietverträge. Je nach Mietvertrag hast du eine unterschiedliche Höhe an Verantwortung.

In ein Zimmer verliebt? So punktest du bereits mit deiner Bewerbung

Insbesondere in den überlaufenen Großstädten ist es dieser Tage schwierig, schnell ein WG-Zimmer zu ergattern, das den eigenen Wünschen entspricht. Die Konkurrenz schläft nicht – häufig empfangen Vermieter hunderte Bewerbungen für ein Zimmer oder eine Wohnung. Ganz besonders Studierende, Auszubildende und junge Berufseinsteiger, die in eine neue Stadt ziehen, haben die begehrten WG-Zimmer im Visier. Hier gilt deshalb: Vorbereitung ist alles! Den ersten Eindruck von dir als potenziellem Mitbewohner solltest du mit einem flotten Bewerbungsschreiben aufpimpen. Doch auch während der Suche und der Besichtigung gibt es Punkte, die du beachten solltest.

1. Setze Prioritäten!

Mache dir im ersten Schritt Gedanken darüber, wie du dir deine Wunsch-WG vorstellst. Wo liegen also deine Prioritäten, wenn es um die eigenen vier Wände geht? Im Mietpreis, der Zimmergröße, der Lage, bei angenehmen Mitbewohnern? Hier ist eine Liste mit Pros und Contras hilfreich. Im Anschluss hast du bei meinestadt.de die Möglichkeit, die Suchergebnisse auf Basis deiner persönlichen Präferenzen zu filtern. Lege fest, in welchem Umkreis du suchst, welchen Preis und welche Zimmergröße du bevorzugst.

Frau sucht online nach Wohnungen
© thought-catalog/unsplash

2. Gib dir Mühe beim Bewerbungsschreiben

Sobald du dir deine Favoriten aus dem Meer an Angeboten herausgefischt hast, kannst du ein Bewerbungsschreiben aufsetzen, das dich bestmöglich präsentiert. Dabei darfst du gern etwas witzig und kreativ sein, wenn es um die Beschreibung deiner Person geht. Pass aber auf, dass du nicht ins Übertriebene abdriftest! Von deinem Fuß-Fetisch möchten deine Mitbewohner wohl eher weniger erfahren, dafür von exquisiten Kochkünsten oder der super Kaffeemaschine, die du zum WG-Leben beitragen kannst. Im Fokus steht nämlich, dass ihr euch auf einer Wellenlänge befindet und die Bewohner von vornherein ein sympathisches Bild von dir haben. Denn das ist später der Grund für eine Einladung zur Besichtigung.

Zusage für eine Besichtigung: So verliebt sich deine Traum-WG garantiert in dich

Glückwunsch, deine Traum-WG hat dich tatsächlich zur Besichtigung eingeladen und möchte dich als potenziellen neuen Mitbewohner näher kennenlernen. Das alles allerdings in nur 30, vielleicht 45 Minuten. Bei besagtem "WG Casting" wirst du auf Herz und Nieren geprüft und musst in kurzer Zeit möglichst viele Sympathie-Punkte sammeln. Absolute Must Haves und No-Gos zeigen wir dir im Folgenden.

Der erste Schritt zum erfolgreichen WG-Casting ist die Einladung zu diesem. Das klappt am besten, wenn du individualisierte Antworten schreibst und auch auf die WG-Anzeige eingehst. Wenn in der Anzeige eine Telefonnummer hinterlegt wurde, ist es ratsam, direkt anzurufen. E-Mails können leicht in der Fülle von Anfragen untergehen, via Telefon könnt ihr euch vorab ein wenig kennen lernen.
Wie so oft im Leben zählt auch bei deiner WG-Besichtigung der erste Eindruck. Hier kannst du dich an diese drei einfachen Regeln halten: Augenkontakt, freundliches Auftreten und ein Lächeln auf den Lippen. Wenn du schon in der Eingangstür einen guten Eindruck hinterlässt, hast du klasse Chancen auf die nächste Runde. Bitte schlage aber nicht mit Begleitung beim Casting auf! Es könnte komisch wirken, wenn du Mami oder die Oma zur seelischen Unterstützung brauchst.
„Ich hab da mal was vorbereitet”: Bezirze die WG-Bewohner mit kleinen Snacks, zum Beispiel selbst gebackenen Muffins oder Knabbereien. Manchmal geht Liebe durch den Magen.
Versuch außerdem, dich nicht zu verstellen. Schließlich soll das zukünftige Zusammenleben gut funktionieren. Kleine Lügen zur Steigerung des Marktwerts sind in Ordnung, nach dem Motto „ich bin total der Putzteufel". Sei gefasst auf merkwürdige Fragen. Oft wollen die WG-Bewohner mit lustigen Fragen aus dir herauskitzeln, ob dein Humor und dein Charakter zu der Wunsch-WG passen. Brich deine Zelte aber ab, sobald es zu verrückt und unangenehm wird.
Du hast Besichtigung und Gespräch gemeistert. Nun kannst du zum Abschied noch einmal betonen, wie wahnsinnig du dich über eine Zusage freuen würdest (aber nicht zu verzweifelt klingen, das könnte wiederum nach hinten losgehen). Ab hier heißt es abwarten und dir selbst die Daumen drücken.
Wohnzimmer
© kara-eads/unsplash

Tipps für die WG-Gründung und ein harmonisches Miteinander

Endlich hast du traumhafte Mitbewohner gefunden, ihr seid aber noch auf der Suche nach der passenden Bleibe. Bei der Wohnungssuche solltet ihr nicht vergessen, dass die Aufteilung der Wohnung unbedingt genügend Freiraum für all ihre Bewohner mit einschließt. Achtet also darauf, dass …

  • die Wohnung keine Durchgangszimmer hat. Denn egal wie gut ihr euch versteht, ab und zu möchte wohl jeder mal die Tür hinter sich schließen und Ruhe genießen. Niemand möchte eine andere Person auf dem Schoß sitzen haben, wenn das Date zu Besuch ist!
  • die Zimmer einigermaßen gleich groß sind, damit keiner benachteiligt ist. Es sei denn, die Budgets fallen unterschiedlich hoch aus.
  • es sich bei mehr als drei Mitbewohnern anbietet, nach einer Wohnung mit zwei Badezimmern oder zumindest einer separaten Toilette Ausschau zu halten. So geht ihr Streitereien bei der morgendlichen Dusche aus dem Weg, insbesondere wenn ihr zur gleichen Zeit aus dem Haus müsst.

Der Putzplan für den Hausfrieden

Während es für die Einen selbstverständlich ist, die eigene Unordnung zu beseitigen, gibt es auch Menschen, deren Toleranzgrenze bei Dreck und Schmutz außergewöhnlich hoch ist. Ein Putzplan ist eine dankbare Möglichkeit, die Verteilung der anliegenden Aufgaben zu organisieren und für eine dauerhaft saubere Wohnung ohne Zankereien zu sorgen.

Jeder Tätigkeit im Haushalt wird eine bestimmte Anzahl an Punkten zugewiesen (in etwa Müll runterbringen = 1 Punkt, Flur saugen = 3 Punkte, Bad putzen = 5 Punkte). Schreibt die Namen der Bewohner auf eine Magnettafel. Tragt dann nach jedem Putzdienst die dazugehörige Anzahl an Punkten unter dem jeweiligen Namen ein. Jetzt solltet ihr noch ausmachen, wie viele Punkte jeder Bewohner pro Woche erreichen muss – und fertig! Tipp: Schreibt am besten eine Legende neben den Plan und lasst mehrere Zeilen für die kommenden Wochen frei. So behaltet ihr den Überblick.
Für die Bastler unter euch. Einfach aus einer Pappe einen Kreis ausschneiden und ihn an den Rändern in regelmäßigen Abständen mit je einem Bild von euch bekleben. Dann bastelt aus der übrigen Pappe für jede Putzaufgabe einen Zeiger (zum Beispiel einen Badezimmer-Zeiger oder einen Küchen-Zeiger) und befestigt sie in der Mitte der Pappe. Achtet darauf, dass sich die Zeiger bewegen lassen. Jeder Putz-Zeiger zeigt nun auf einen Bewohner; wenn derjenige seine Aufgabe erledigt hat, schiebt er den Zeiger einfach im Uhrzeigersinn auf das Foto des nächsten Mitbewohners.
Eine dritte Möglichkeit ist, in einem Jahreskalender alle Tätigkeiten den WG-Bewohnern zuzuordnen. Das funktioniert am besten mit verschiedenen Farbstiften. Einfach alle Aufgaben bestimmten Farben zuordnen und abwechselnd die Namen über die Farbstriche im Kalender schreiben. Wenn ihr die erledigten Tätigkeiten im Kalender abhakt, behalten alle Mitbewohner den Überblick.
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Mietarten und Mietverträge

In den meisten Fällen erhalten die Bewohner einer Wohngemeinschaft eigene Mietverträge. Je nach Mietvertrag fällt dir ein anderes Maß an Verantwortung in den Schoß, in jedem Fall gibt es Vor- und Nachteile. Unten findest du eine Tabelle mit wichtigen Infos zu den unterschiedlichen Mietarten.

1. Ein Haupt- und (mehrere) Untermieter

Vorteile...

... für den Hauptmieter: Er sucht sich seine Mitbewohner selbst aus und ist Ansprechpartner für den Vermieter.
... für den Untermieter: Wenn es Probleme gibt, kann der Vermieter nur Anspruch gegen den Hauptmieter erheben. Außerdem fällt für ihn kaum bürokratischer Aufwand an.

Nachteile ...

... für den Hauptmieter: Er haftet für die Miete und ist für die pünktliche Zahlung der gesamten Miete verantwortlich.

... für den Untermieter: Kündigt der Hauptmieter das Mietverhältnis, haben die Untermieter keinen Anspruch auf einen Verbleib in der Mietwohnung.

2. Alle Bewohner sind Hauptmieter

Vorteile

Alle Mieter haben die gleichen Rechte. Will der Vermieter die Wohnung kündigen, muss er die Kündigung allen Mietern aussprechen.

Nachteile

Jeder haftet für die Zahlung der Miete. Wenn ein Mieter in Zahlungsrückstand gerät, müssen die anderen ihn ausgleichen.

3. Einzelmietverträge

Vorteile

Jeder Mitbewohner hat einen eigenen Mietvertrag für das jeweils gemietete Zimmer und kann auch nur für dieses vom Vermieter haftbar gemacht werden.

Nachteile

Der Mieter hat keinen Einfluss auf die Auswahl der anderen WG-Bewohner. In diesem Fall hat der Vermieter die Vergabe seiner Zimmer in der Hand.

Dokument wird unterschrieben
© helloquence/unsplash

Sonderfall Zwischenmiete

Du gehst für ein paar Monate ins Ausland oder für ein Praktikum in eine andere Stadt und möchtest für diese Zeit dein WG-Zimmer untervermieten? Das kommt in WGs regelmäßig vor. Gleichzeitig gibt es immer wieder Wohnungssuchende, die für einen begrenzten Zeitraum eine Bleibe benötigen.

  • Wenn du dein Zimmer für eine bestimmte Zeit untervermietest, solltest du grundsätzlich deinen Vermieter über deine Pläne informieren und dir die Vereinbarung auch schriftlich bestätigen lassen
  • Wenn dein Vermieter nicht informiert ist, riskierst du eine Kündigung, außer wenn im Mietvertrag bereits festgelegt wurde, dass eine Untervermietung in Ordnung geht
  • Um dich selbst abzusichern, empfiehlt es sich, einen standardisierten Untermietvertrag mit deinem Zwischenmieter abzuschließen
  • Verlange eine Kaution, damit du für den Fall, dass dein Zwischenmieter etwas in deinem Zimmer beschädigt, abgesichert bist.

Das sind die Kosten, mit denen du in Universitätsstädten rechnen musst

Wohnung
© filios-sazeides/unsplash

Wir haben bereits erwähnt, dass Zimmer in Wohngemeinschaften insbesondere für Studierende und Auszubildende interessant sind. Grund hierfür ist die finanzielle Erleichterung, denn in überteuerten Großstädten und Universitätsstädten erwarten sie horrende Mietpreise für eine eigene Wohnung. Zwar lässt sich nicht pauschal sagen, mit welchen Kosten du in einer WG rechnen solltest, zur Orientierung findest du aber die Mietspiegel der einzelnen Städte hier. Die Universitäten erleben seit einigen Jahren einen wahren Ansturm an Studierenden. Und der Freude über eine Zusage zum Studienplatz folgt das bittersüße Erwachen.

Jegliche romantische Vorstellung von der eigenen Traumwohnung wird nämlich zerstört, sobald du als Erstsemester einen Blick auf die aktuellen Mietpreise in der Großstadt wirfst. Denn Vermieter nutzen die Situation für sich und erhöhen die Mietpreise. Ganz oben im Ranking der teuersten Städte tummeln sich die üblichen Verdächtigen wie München, Stuttgart, Berlin und Köln. Hier müssen zukünftige WG-Bewohner mit einer Zimmermiete von 400 bis 500 Euro monatlich rechnen. Verhältnismäßig günstig lebt es sich im Osten Deutschlands, wobei Chemnitz, Potsdam und Co. ebenfalls einen Anstieg der Preise in den vergangenen Jahren verzeichnen. Aber auch dort kannst du nach wie vor ein WG-Zimmer für 200 bis 300 Euro ergattern.

Such am besten direkt in deiner gewünschten Stadt und finde mit etwas Glück eine passende WG. Wir wünschen dir ganz viel Erfolg bei der Suche!


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